Die künstliche Welt

Wenn nicht mal Irren menschlich ist, bleibt nur noch der Mut in sein Innerstes zu schauen.

Noch vor dem Aufkommen der Künstlichen Intelligenz, die unsere Fehler kopiert, war uns allen klar, dass Sein und Schein eine kleine Schnittmenge haben. Wie man sich gibt, ist man – so die Voraussetzung für Authentizität.

Doch wer traut sich noch, sich selbst zu sein und unter welchen Umständen? Wer den Mut hat, in sein Innerstes zu schauen, wird erkennen: Niemand ist dem anderen überlegen oder unterlegen. Wir sind alle anders und damit einzigartig. Ein Konzept, welches als Differenzierung in der Marketing-Welt bekannt ist.

Wenn wir alle versuchen, uns einander anzugleichen, ist das falsch verstandener Moralismus. Denn wir zerstören dadurch allen das Potential, sich selbst zu sein. Ist täglicher Einheitsbrei wirklich so lecker oder sehnen wir uns nach dem Andersartigen, das ein Teil von uns ist?

In einer Welt, wo alles perfekt scheint, wo „fake“ das „new normal“ ist, bleibt immer die Frage, woran man wirklich ist. Die Frage danach, wie es wirklich ist.

Auch wenn – wie mein Marketing-Professor Mark Ritson sehr verärgert bemerkt – die Künstliche Intelligenz bald alle LinkedIn Posts schreibt und damit das „social“ in „social media“ begräbt, bleibt die Hoffnung, das kleine Licht in weiter Entfernung am Ende des Tunnels, dass die Entmenschlichung eine Rückkehr zum Menschsein bewirkt.

Doch dafür müssen wir in unser Innerstes schauen. Und erkennen, dass die Wahrheit frei macht. Und dass wir alle gleich sind in unserer Andersartigkeit.

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